Freitag, 31. Oktober 2014
hans im glueck aussenansicht (jpg, 21 KB)
"Hans im Glück" - dieser Begriff erinnerte uns bislang nur an das bekannte Märchen. Doch spätestens seit der Eröffnung vom Milaneo im Europaviertel wussten wir, dass auch etwas anderes damit gemeint war: Das neue Burger-Restaurant, das es mittlerweile übrigens drei weitere Male in der Stadt gibt. Schon als wir kurz nach der Eröffnung im Milaneo waren, fiel uns das Restaurant mit seiner außergewöhnlichen Ausstattung auf. Dieses Mal beschlossen wir also, den "glücklichen Hans" auf Leber und Niere zu testen.
Letzten Mittwoch machten wir uns mit der U-Bahn auf den Weg dorthin. Natürlich waren wieder tausende Menschen unterwegs; es war super Wetter und die neue Shopping Mall ist ja schließlich auch immer einen Besuch wert ;) Es war ungefähr zwölf Uhr mittags und wir hatten Glück, denn draußen gab es noch viele freie Tische, und so ließen wir uns an einem davon nieder...

AUSSTATTUNG:
Der Innenraum des "Hans im Glück" ist bestückt durch schlanke Birkenstämme, was ein bisschen an einen lichten Wald erinnert. Dieses Nature Feeling zeigt sich auch im Mobiliar: rustikale Holztische und -bänke. Zum Rustikalen passen auch die Bierkrüge, die auf den Tischen stehen und Besteck und Servietten enthalten. Auch die Toiletten erinnern an Ursprünglichkeit: So werden sie als "Örtchen" ausgewiesen. Damit Männlein und Weiblein auch wissen, für welche der Kabinen sie sich entscheiden müssen, hängen Schilder mit "Burschn" und "Madln" an den jeweiligen Türen. Die Toiletten an sich sind sauber und praktisch mit gefliesten Wänden ausgestattet; vor dem Waschbecken kann man erst einmal ein paar Minuten versuchen, auf welche Art und Weise der Wasserhahn angeht: Man muss (was in Südeuropa ja nicht unüblich ist) mit dem Fuß auf ein Pedal treten, damit (eiskaltes!) Wasser aus einem querverlaufenden Rohr schießt. Alles in allem passt es jedoch gut zur restlichen Ausstattung.

SPEISEKARTE:
Was in der Ausstattung beginnt, wird im Design der Speisekarte weitergeführt: Sie hat das Format und auch die Beschaffenheit eines Kinderbuchs und ist gestaltet wie eine Art Märchenbuch. Häufig findet man altdeutsche Schrift wieder und auch die schwarz-weißen Zeichnungen könnten die Abbildungen von der "Hans im Glück"-Geschichte sein. Insgesamt ist die Karte übersichtlich gestaltet, das Angebot ist nicht zu groß und nicht zu klein. Man kann zwischen verschiedenen, auch vegetarischen, Burgern wählen und auch die Beilagen bestimmen (Aufpreis!). Der Preis des günstigsten Burgers liegt bei 6,50€. Des Weiteren umfasst das kulinarische Angebot Salate, Vorspeisen, Nachspeisen, antialkoholische und alkoholische Getränke (auch Cocktails und Mojitos). Alle Gerichte und Getränke besitzen altertümliche Namen, wie z.B. Wanderlust (Salat), Hupf im Hemd (Gugelhupf) oder Spaßgeselle (Cocktail).

PUBLIKUM:
Da wir mittags im "Hans im Glück" waren, umfasste das Publikum Jung und Alt: Familien, junge Pärchen, Jugendliche, junge Erwachsene und auch ein paar ältere Herrschaften.
Abends sind wahrscheinlich eher Jüngere hier, die nach dem Shoppen etwas essen oder einen Cocktail trinken wollen.

SERVICE:
Die Bedienungen sind allesamt sehr jung, wahrscheinlich sind einige Studenten unter ihnen, die noch nicht so viel Erfahrung im Gastronomiebereich haben. Es verging ca. eine Viertelstunde, bis man überhaupt auf uns aufmerksam wurde, obwohl draußen viele Tische gar nicht belegt waren. Der Typ, der schließlich unsere Bestellung aufnahm, war zwar sehr freundlich, kam aber mit dem Gerät überhaupt nicht klar, weshalb sich das Ganze etwas verzögerte. Anschließend mussten wir weitere 15 Minuten auf den Salat warten und 25! Minuten auf den Burger. Auch beim Bezahlen dauerte es etwas länger, allerdings waren hier nun so gut wie alle Tische belegt. Leute, die ca. um 13 Uhr essen wollten, wurden vorgewarnt, dass ca. eine Stunde Wartezeit bestünde.

SPEISEN AN SICH:
Wir bestellten den Salat "Goldkehlchen" (Rauke mit Hähnchenbruststreifen, Champignons und Nussdressing) für 9,50€, den "Avocado"-Burger (mit Heumilchkäse und Avocadocreme) für 7,80€, dazu eine Johannisbeerenschorle (0,3l) für 2,90€ und ein kleines Mineralwasser (0,25l) für 2,50€.
Beide Gerichte waren im Geschmack sehr gut. Mein Burger bestand wie schon oben erwähnt aus Brötchen, Rindfleisch, Heumilchkäse und Avocadocreme, außerdem aus ein paar Salatblättern und einer Tomatenscheibe. Für den Preis meiner Meinung nach nicht sehr üppig. Da ich relativ großen Hunger hatte, wurde ich auch nicht mega satt davon. Ich finde, für 7,90€ kann man schon noch ein paar Fritten oder etwas mehr Salat neben dem Burger erwarten. Außerdem war er, als er ankam, auch nur noch lauwarm, wahrscheinlich stand er schon etwas länger in der Küche, bevor er gebracht wurde.
An dem Salat war nichts auszusetzen, vielleicht auch ein bisschen wenig für 9,50€.

ATMOSPHÄRE:
Durch die einzigartige Einrichtung und das nette Personal fühlt man sich wohl. Super sind die vielen Sitzplätze im Freien und das Publikum. Die Leute sind nach dem Come As You Are-Prinzip gekleidet (auch abends, wie wir feststellen konnten); man muss sich also nicht aufbrezeln, um dort essen zu gehen. Durch den beengten Innenraum ist es etwas wuselig, was aber meiner Meinung nach um die Mittagszeit nicht weiter schlimm ist. Man sitzt direkt am Mailänder Platz und kann die Passanten beobachten, was eine lockere Atmosphäre schafft.

LAGE:
Diese Filiale vom "Hans im Glück" liegt nicht zu übersehen direkt am Mailänder Platz in einem der drei Milaneo-Gebäude mit Blick auf die Stadtbibliothek. Zu Fuß läuft man vom Hauptbahnhof ca. 15 Minuten, außerdem kann man vom Hauptbahnhof aus mit der U5 Richtung Killesberg, U6 Richtung Gerlingen, U15 Richtung Stammheim, U7 Richtung Mönchfeld und U12 Richtung Hallschlag fahren. Die Fahrtzeit beträgt ca. 3 Minuten und man steigt an der Haltestelle "Stadtbibliothek" aus.

ZUSAMMENFASSUNG:
+ coole Ausstattung
+ sehr gutes Angebot
+ guter Geschmack
+ nette Bedienung
- überforderte Servicekräfte
- lauwarmes Essen

Insgesamt hat es uns (bis auf die Wartezeit und den lauwarmen Burger) sehr gut dort gefallen und wir werden bestimmt noch einmal dort essen.